Berliner Meister Schallplatten – Direkter geht’s nicht

Berliner Meister Schallplatten – Direkter geht’s nicht

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Dieser Name verpflichtet: Emil Berliner gilt als Erfinder der Schallplatte und des Grammophons – für die Aufnahme und Wiedergabe von Musik war die Arbeit des in Hannover geborenen Technikgenies (1851-1929) von epochaler Bedeutung. Trägt eine Firma also Berliners Namen, dann weiß man: Hier wird das Erbe dieses Pioniers der Tontechnik würdevoll gepflegt – so etwa in Berlin-Kreuzberg. Dort bündeln die Emil Berliner Studios auf rund 400 Quadratmetern drei digitale Tonregien, einen 100 Quadratmeter großen Aufnahmeraum (den Meistersaal) sowie eine Analog-Suite mit einer Neumann-VMS-80-Schneidanlage zu einem Aufnahmestudio der Extraklasse, wahlweise für analoge oder digitale Musikproduktionen. In Hannover wiederum wird bei den Berliner Meister Schallplatten GbR ein besonders sensibler Teil dieser Einspielungen auf Vinyl gezogen. Dafür setzt das Team um die Geschäftsführer, Produzenten und Tonmeister Rainer Maillard und Stephan Flock auf das konsequentesten aller Aufnahmeverfahren: das Direct-to-Disc-Mastering.

HiFi-Fans und Freunde audiophiler Hörkultur wissen: Jede Speicherung von Musiksignalen führt zu einer Verlängerung des Signalweges und zu einem Verlust an Informationen. Beim Direktschnitt-Prinzip werden die in elektrische Schwingungen umgewandelten Schallwellen daher unmittelbar auf eine Lackfolie übertragen, aus der wiederum auf galvanischem Weg die Pressmatrize geformt wird. Jede Schallplatte ist dann ein (limitierter) Einzelabzug von exakt dieser Matrize – weniger Zwischenschritte von der Quelle bis zum fertigen Vinyl sind in der Herstellungskette einer Analog-LP schlicht nicht möglich.

Gepresst werden die durchgehend handnummerierten Auflagen jeder dieser Produktionen selbstverständlich auf 180-Gramm-Vinyl, und auf allen Coverrückseiten finden sich detaillierte Angaben über das verwendete Recording-Equipment – von den eingesetzten Mikrofonen über die Röhrenmischpulte bis hin zu den beim Schnitt verwendeten Verstärkern.

Freilich gilt bei dieser Königsdiziplin der Musikreproduktion für Tontechniker wie auch Musiker die wohl härteste aller Regeln: Hier herrscht das „null-Fehler-Prinzip“. Denn jeder Patzer der Musiker oder der Tontechniker, jede Ungenauigkeit im Herstellungsprozess findet eins zu eins den Weg auf die finale Aufnahme – Overdubs oder nachträgliche Fehlerkorrekturen sind beim Direct-to-Disc-Mastering nicht möglich. Und so ist dieser konsequent analoge Musizier- und Herstellungsprozess von der Performance der Musiker über die Positionierung und Aussteuerung der Mikrophone und die Optimierung der Raumakustik bis hin zur fertigen Langspielplatte eben nicht vergleichbar mit einer normalen Studioproduktion, sondern fordert von allen Beteiligten maximale sorgfältige Vorbereitung und höchste Konzentration im Moment ihres Entstehens. Man könnte auch sagen: 100 Prozent Authentizität führt hierbei zu 100 Prozent Musik und Originalität – allerdings auch zu 100 Prozent Risiko, Stress und Druck.

Doch wie gut das klingt, wenn eine Musikerin, ein Musiker, eine Band diese Bedingungen in ein paar Extraprozente Adrenalin umwandelt, wenn die Tontechnik ihr Equipment perfekt eingemessen und feinjustiert hat, das zeigte das Team um Rainer Maillard und Stephan Flock beispielsweise bei seiner Zusammenarbeit mit der amerikanischen Ausnahmesängerin Jocelyn B. Smith, die sich am 2. und 4. Mai 2011 mit einem glänzend aufgelegten Begleitquintett hinreißend „Pure And Natural“ von Jazz über Soul bis zu Blues und hinein in Crossover-Gefilde präsentierte (Katalognummer BMS 1305). Welch gutes Händchen das Team der Berliner Meister Schallplatten für klanglich wie künstlerisch hochwertige Produktionen jenseits des Mainstreams besitzt, zeigen auch Aufnahmen wie die stupenden Piazzolla-Bearbeitungen des venezolanischen Kammermusik-Ensembles Bolívar Soloist („Música de Astor Piazolla“; BMS 1202) oder der Livemitschnitt eines Konzertes des Trios Elaiza, dem am „March 28“ des Jahres 2013 ein faszinierender Grenzgang zwischen osteuropäischer Neo-Folklore und Klängen zwischen Pop, Crossover und Roots Music gelang (BMS 1307).

Gepresst werden die durchgehend handnummerierten Auflagen jeder dieser Produktionen selbstverständlich auf 180-Gramm-Vinyl, und auf allen Coverrückseiten finden sich detaillierte Angaben über das verwendete Recording-Equipment – von den eingesetzten Mikrofonen über die Röhrenmischpulte bis hin zu den beim Schnitt verwendeten Verstärkern.

Berliner Meister Schallplatten auf www.sieveking-sound.de

Berliner Meisterschallplatten – It couldn’t be more direct

The name is an obligation: Emil Berliner is regarded as the inventor of the record and the gramophone – the work of this technical genius from Hanover (1851-1929) was of epochal importance for the recording and reproduction of music. So when a company bears Berliner’s name, you know it: This is where the legacy of this pioneer of sound technology is cultivated with dignity – in Berlin-Kreuzberg, for example. There, the Emil Berliner Studios combine three digital audio control rooms, a 100-square-metre recording room (the Meistersaal) and an analogue suite with a Neumann VMS-80 editing system to create a first-class recording studio for analogue and digital music production. In Hanover, a particularly sensitive part of these recordings is transferred to vinyl at the Berliner Meister Schallplatten GbR. The team around managing directors, producers and sound engineers Rainer Maillard and Stephan Flock rely on the most consistent of all recording processes: direct-to-disc mastering.

Hi-Fi fans and lovers of audiophile culture know this: Any storage of music signals leads to a lengthening of the signal path and a loss of information. With the direct-cut principle, the sound waves, which are converted into electrical vibrations, are transferred directly to a lacquer foil, which in turn is used to form the pressing matrix by galvanic means. Each record is then a (limited) single print of exactly this matrix – fewer intermediate steps from source to finished vinyl are simply not possible in the production chain of an analogue LP.

Of course, this supreme discipline of music reproduction is subject to the strictest of rules for engineers and musicians alike: Zero error is the rule. Every mistake made by the musicians or the engineers, every inaccuracy in the production process, finds its way one-to-one onto the final recording – no overdubs or subsequent corrections are possible with direct-to-disc mastering. This completely analogue music-making and production process, from the musicians‘ performance to the positioning and levelling of the microphones and the optimisation of the room acoustics, right through to the finished long-playing record, cannot be compared to a normal studio production. You could also say: 100 per cent authenticity means 100 per cent music and originality – but also 100 per cent risk, stress and pressure.

The team around Rainer Maillard and Stephan Flock demonstrated how good it can sound when a musician or band transforms these conditions into a few extra percent of adrenaline, when the sound engineers have perfectly calibrated and fine-tuned their equipment, for example in their collaboration with the exceptional American singer Jocelyn B. Smith, who presented a ravishingly „Pure And Natural“ performance ranging from jazz and soul to blues and crossover with a brilliantly prepared accompanying quintet on 2 and 4 May 2011 (catalogue number BMS 1305). The Berliner Meister Schallplatten team’s knack for producing sound and artistically high-quality productions beyond the mainstream is also demonstrated by recordings such as the stupendous Piazzolla arrangements by the Venezuelan chamber music ensemble Bolívar Soloist („Música de Astor Piazolla“; BMS 1202) or the live recording of a concert by the Trio Elaiza, who on 28 March 2013 succeeded in a fascinating border crossing between Eastern European neo-folk and the sounds of pop, crossover and roots music (BMS 1307).

The hand-numbered editions of each of these productions are, of course, pressed on 180-gram vinyl, and all the back covers feature detailed information about the recording equipment used – from the microphones and tube mixers to the amplifiers used in the editing process.

Berliner Meister Schallplatten at www.sieveking-sound.com

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