„High-End“ war auch das Wetter: Strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen begleiteten die Besucher zum alljährlichen „Familientreffen“ der Audio-Branche im Münchner MOC. Und es ist eine große Familie: Laut Veranstalter begrüßten die 513 Hersteller vom 9. bis 12. Mai über 22.000 Menschen – nachgezählt haben wir nicht, aber wirklich viele Hände geschüttelt. Unter dem Motto „Diversity in Audio“ gab es eine große und bunte Vielfalt an Neuheiten zu entdecken, unter anderem an den Ständen von Sieveking Sound.

In Halle 4 präsentierte unser Team eine feine Auswahl an Produkten, darunter viele, viele Tonträger. Am gemeinsamen Stand mit unserem treuen Partner FENN Music ging es überaus lebendig zu, Sammlungen wurden aufgestockt und Raritäten ergattert. Ganz frisch zur Messe geliefert wurden die One-Step-Boxen von Patricia Barbers „Companion“ (Impex) und „Jazz At The Pawnshop“ (Audionautes), die zahlreiche Abnehmer fanden. Bei letzter bitten wir kurz um Geduld; die Messeexemplare sind ausverkauft, der normale Verkauf startet alsbald!

Apropos Impex: Die strahlend gelbe „Getz/Gilberto“-One-Step-Box wurde vor Ort von niemand geringerem als Stan Getz‘ Sohn Nick persönlich angepriesen – im Hörraum von „Nagra Audio“ gab es klangvolle Vorführungen und „Ipanema“-Anekdoten gemeinsam mit der Label-Chefin Abey Fonn. Ein kurzes Video zur Zusammenarbeit mit Nick Getz sehen Sie hier.

TW-Acustic-Mastermind Thomas Woschnick zeigte (wie gewohnt auf Racks von Quadraspire) den brandneuen Plattenspieler „GT2 basic“ mit schickem schwarzem Teller, der demnächst für 6.500 € erhältlich ist. Und auch bei seinen Tonarmen gab es eine Neuigkeit: Auf den Namen Raven „12.9“ hört das neue große Modell, welches als Prototyp gezeigt wurde. Man ahnt, dass er fast 13 Zoll lang ist; dabei setzt er auf das größere Lagergehäuse des bekannten 9.5 und hat ein entsprechend langes Rohr aus extrem dünnwandigem Aluminium. Ziel ist es, einen stabilen Tonarm an der Grenze zwischen „mittelschwer“ und „schwer“ zu erschaffen, der von Anfang an für die immer häufiger anzutreffenden steiferen Nadelaufhängungen prädestiniert ist und aufgrund des geringen Spurfehlerwinkels verzerrungsarm abtastet. Der Arm passt übrigens auch auf den kleinen „GT2 basic“, die Bohrung im Universaltonarmbord ist schon vorhanden. Ein Schelm, wer glaubt das könnte Teil eines Entwicklungsplans gewesen sein.

Mit großem Interesse erkundet wurde der smarte Prototyp des nächsten Lampen-Modells aus dem Hause Reliable, der „Uberlight Frame“, dessen Name an die rechtwinklige Form angelehnt ist. Die erste Variante, die „Uberlight Flex“ mit dem biegsamen „Schwanenhals“ ist seit 2022 bei Sieveking Sound im Programm erhältlich und hilft seitdem weltweit vielen Vinyl-Freunden, die Einlaufrille zu finden. Oder beleuchtet Schreibtische von Sieveking-Sound-Mitarbeitern.

Neben der schicken, cleanen Optik in Aluminium wartet die Lampe mit allerlei schönen Funktionen auf, die das Handling am Plattenteller leichter machen. Die einzelnen LED-Segmente sind per geschmeidiger Touch-Funktion einzeln ansteuerbar, zudem kann der Strahlwinkel der Leiste verändert werden. Drei Lichtfarben und Helligkeitsstufen stehen zur Auswahl. Die Konstruktion lässt sich bequem zu Seite schwenken (z.B. wenn der Deckel des Plattenspielers hochgeklappt wird), zudem werden drei verschiedene Füße mitgeliefert (zum Klemmen, zum Festschrauben und ein Standfuß). Und wenn man schon die Füße auf der Couch hochgelegt hat und das Licht doch noch dimmen möchte, kann man dies bequem mit der Fernbedienung tun. Die sich übrigens clever im Gehäuse der Lampe aufladen lässt. Die „Uberlight Frame“ wird voraussichtlich ab Herbst 2024 in Deutschland erhältlich sein, drei Farben sind geplant: Schwarz, Weiß und Silber/Grau.

Funkelnd ging es zu am Stand von Cardas Audio: Die Liebhaber unter Ihnen, die schonmal ein „größeres“ Kabel bezogen haben, kennen die schwarzen, stabilen Umverpackungen des Kabelherstellers. Die Cardas-Mitarbeiterin Kimmie machte sich vor der Messe den Spaß (und die Mühe!), einen Karton mit hunderten von kleinen, glitzernden Strass-Steinen zu bekleben. Das Ergebnis drehte auf einem beleuchteten Teller seine Runden und krönte als beliebtes Fotomotiv die Cardas-Vitrine.

Die italienischen Hersteller von „Audia Flight“ hatten nicht nur den spielfertigen FLS 20 SACD-Spieler dabei, sondern zeigten auch erstmals die neuen FLS8 Monoendstufen mit ultrastabilen 400 Watt an 8 Ohm oder 800 an 4 Ohm. Und irgendwo bei 1200 Watt Ausgangsleistung meldete sich dann die Schutzschaltung, um gröberen Unfug zu verhindern. Natürlich sind die Monos vollsymmetrisch konstruiert und setzen auf einen vergossenen 2-KW-Trafo. Preislich befindet man sich bei € 18.900 pro Paar und ist somit günstiger als die etwas gleichstarke Strumento No. 4 MK2 Stereoendstufe. Obendrauf kann man die Monos aufgrund eines Eigengewichts von „nur“ 34 Kilogramm noch alleine bewegen. Klanglich ist das pure Lebensfreude mit bannig viel Kontrolle im Bass und dennoch wunderbar gelöster Darstellung.

Begeistert zeigte sich Jan Sieveking übrigens von den schwedischen Lautsprechern von „Marten“ in Raum A 4.1, F119. Sein Fazit: „Mir war unklar, dass es möglich ist, einen Lautsprecher mit Diamant-Hochtöner, Beryllium-Mitteltöner, Kohlefaser-Tiefmitteltöner und Aluminium-Waben-Tieftöner homogen spielen zu lassen.“ Im Bild oben sehen Sie das Modell „Coltrane Quintet“ links neben den „Gebrüdern Olofsson“.

Ein aufregende Woche war das, in der das Sieveking-Team viele liebe altbekannte Partner, Kunden und Freunde begrüßt und neue gefunden hat, interessante Produktneuigkeiten entdecken durfte und neben viel Arbeit die Wirtshäuser enterte. Muss auch sein. Wir bedanken uns bei allen, die uns besucht und unterstützt haben – auf welchem Wege auch immer – und freuen uns auf die nächste High-End vom 15. bis 18. Mai 2025!