HIGH END 2019 – ein Rückblick
Die HIGH END ist jedes Jahr die Höchststrafe für alle Mitarbeiter bei Sieveking Sound. Was für den HiFi-Enthusiasten ein Mekka und für die Hersteller dieser Welt das wichtigste Branchenzusammentreffen überhaupt ist, bedeutet für uns vor allem: Logistik!
In diesem Jahr waren es wieder zwei 7,5-Tonner aus Bremen und die Paletten diverser Speditionen, die sich rechtzeitig zur Messe einfinden mussten – und diese war für uns groß. HIFIMAN hatte wieder ein gut isolierte Vorführkabine in Halle 4. Cardas Audio brauchte im Grunde nur einen Ort, um alle internationalen Vertriebe zu treffen und wollte dabei gut aussehen. Diesen Job übernahm während der vier Messetage Chefin Angela Cardas. Mit Cardas-Tätowierung auf dem Oberarm und Stilettos, die gleich als Fotomuster dienen mussten. Das sieht man sich aber wohl am besten auf der Cardas-Instagram-Seite an. Freude hatte das Sieveking-Sound-Team mit den Geburtsgeschenken für den frischen Papa Brian von Bork, der passend zum eigenen Namen einen BVB-Strampler erhielt. Quadraspire hatte unerwartet viel Platz für eine große Kollektion an Racks und zeigte auch gleich neue Möglichkeiten. So sahen wir zum ersten Mal ein ganz schwarzes X-Reference-Rack mit geschwärzten Bambus-Ebenen. Und dann war da noch der vollste Tonträgerstand der Messe, der alle, die meinten, dass niemand mehr Tonträger kaufen würde, Lügen strafte. Cellist Vincent Bélanger kam an den Stand, unterschrieb die eigenen LPs und wir konnten alsbald den ersten Ausverkauf vermelden.
Wem das noch nicht reichte, der hatte vor Ort die Möglichkeit, gleich vier verschiedene Verity-Audio-Lautsprecher zu hören. Die gewaltige Lohengrin IIS hielt Hof und ich erinnere mich an den älteren Herren, der am Freitag morgen den Raum mit den Worten verließ: „Entschuldigen Sie bitte, ich muss jetzt ein wenig weinen.“ Und genau das im Flur vor dem Raum tat. Wir haben auch Schimpfe bekommen. Von PMC im Nachbarraum. Dort spielt man eher laut. Doch der Bass der Lohengrin IIS mit ihren 38-cm-Tieftönern war bei der mächtigen Orgelaufnahme durch die Pappwände des Vorführraumes nebenan wohl ein wenig präsent. Wir hatten sogar eine unerwartet große Anzahl an Menschen in der Vorführung, die eben nicht von Raum zu Raum hetzten, sondern lange die absolute Lässigkeit der Lohengrin IIS, die nebenher noch ein gigantisch großes Klangbild mit allerfeinsten Details bot, genossen. Das ist auf einer Messe selten.
Im direkten Vergleich war die kleine Lakmé leicht zu übersehen und wahrscheinlich die größere Sensation. Eine schon fast zierliche Verity in moderner Optik und einer Abbildungsgröße, die ihre Gehäuseabmessungen Lügen straft.
Bei den Kollegen von Zesto Audio aus den USA spielte dann eine Verity Audio Amadis S in vollem Röhrenglanz auf. Bei CAD aus England hingegen spielte eine Sarastro IIS mit Elektronik von Timo Engström aus Schweden als Antrieb. Beide Ketten waren sehr unterschiedlich und die Verity brachten einfach ihr Klangbild mit großer Leichtigkeit rüber.
Ganz nebenbei spielte auch eine italienische Verbindung mit großer Audia-Flight-Elektronik und Albedo-Lautsprechern. Ein Klang voller Lebensfreude. Die Kollegen von Innuos aus Portugal setzten auch in diesem Jahr wieder auf X-Reference-Racks und bei Audio-Technica ist es nur eine Frage des passenden Ständers. Bei DCS und bei Vita Audio setzt man auf HIFIMAN-Kopfhörer.
Wer jetzt also meint, dass so eine Messe doch eine leichte Übung sein dürfte, der darf sich gerne für die kommenden Jahre als Auf- und Abbau-Helfer melden.